Datensammelwut hält weiter an

Die Nutzer sind viel zu leichtsinnig im Umgang mit ihrer Technik und persönlichen Daten.

Heutzutage brauchen Cyber-Kriminelle weder besondere Technikkenntnisse oder spezielle Geräte, das gesamte Know-how für Netz-Kriminalität ist im Internet leicht zu bekommen und ist äußerst lukrativ. Cyber-Kriminelle machen an einem Tag oft mehr Geld, als normale Bürger in ihren normalen Jobs im  gesamten Leben.

Rund 1/3 aller Smartphonebesitzer sichert die eigenen Geräte nicht mit einem Passwort ab. Wer das Smartphone also irgendwo liegen lässt oder wem es einem gestohlen wird, braucht sich nicht wundern wenn seine  Daten ausgelesen werden und der Dieb/Finder die Logins bei sozialen Netzwerken (Facebook, Google+, Twitter, etc), oder Onlineshops (Amazon, Zalando, Ebay,etc) für kriminelle Zwecke mißbraucht.

Sie haben Angst vor der Überwachung durch Geheimdienste, vertrauen aber Kundenkarten? 

Sie als Nutzer, bzw Verbraucher,  sollten sich auch  Gedanken darüber machen, wie viele Daten die Unternehmen von Ihnen gespeichert haben. Dies geschieht besonders häufig und gerne im Rahmen von Rabattkarten und Bonusprogrammen, mit denen eine Vielzahl von Informationen über das Kaufverhalten der Konsumenten gesammelt werden können. Das wohl berühmteste Beispiel für so ein Bonusprogramm ist „Payback“. Wofür die Unternehmen die gesammelten Daten verwenden ist leider oft nicht klar erkennbar und vielfach werden die Daten auch einfach weiterverkauft.  Sollten Sie sich also Sorgen über die Überwachung durch Geheimdienste (BND, NSA, etc) machen, sollten Sie auch nicht an Kunden-Bonusprogrammen  teilnehmen.

Ein weiteres Problem ist, dass es immer wieder vorkommt das die  gesammelten Kundendaten bei Unternehmen gestohlen werden. Als Beispiel sei hier u.a. die Firma Sony genannt, von der im Jahr 2011 77 Millionen Kundendaten wie Name, Adressen, Geburtsdatum nach einer Cyber-Attacke gestohlen wurden. Wenn Sie jetzt meinen das dies nicht so schlimm sein, haben Sie sich getäuscht. Denn alleine mit Ihrem Namen und dem passenden Geburtsdatum, bekommt man ziemlich alles über Sie heraus.  Das dabei auch Kreditkartendaten gestohlen wurden, schließt die Firma Sony bis heute nicht aus. Laut Aussage des Hightech-Verbandes Bitkom, hat in Deutschland fast jedes dritte Unternehmen Angriffe auf seine IT-Systeme verzeichnet. Oftmals wird der Datenklau nicht bemerkt, so dass von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Ein weiteres Beispiel ist das der Firma Target, einem US-Einzelhandelskonzern. Im vergangenen Jahr wurden der Firma Kreditkartendaten von ca. 40 Millionen Kunden gestohlen. Diese Daten sind nun für ca. 30 USD pro Karte im Internet zu erwerben.

Der Tipp von Detektiv Lux: Nehmen Sie Ihre Privatsphäre ernst und schützen Sie Ihre Daten! Schutzprogramme für den heimischen PC und für das Smartphone sind kostenlos oder kostengünstig zu haben, an Bonusprogrammen müssen Sie nicht teilnehmen und sammelwütige Apps sollten vermieden werden.

Die meisten Leute denken leider immer noch das es sie schon nicht treffen wird, aber wenn die Daten erst einmal in den falschen Händen sind, lassen sie sich nicht mehr zurückholen oder löschen!